Theater SEM

Engel, Mutter, Diva, Göttin, Sklavin, Königin, Feministin, Hausfrau, Jungfrau, Hure, Teebeutel, Gebärmutter, Finanzmaklerin, Granatapfel, Sängerin, Bürgermeisterin, Gewerkschaftsführerin, Psychoanalytikerin, Schlange. Charmant, unverdorben, intellektuell, bissig, unabhängig, kreativ, radikal, gewitzt, stark, attraktiv, fürsorglich, rücksichtslos, provokativ, tugendhaft, starrköpfig, innovativ, zickig, rebellisch. So sind wir – Theater SEM.

Theater SEM ist eine Theatergruppe, die im März 2000 im Zusammenhang mit der Ausschreibung des „Wettbewerbs Felix Rellstab für interkulturelle Theaterprojekte“ der SADS (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Darstellende Spiel, heute: Theaterpädagogik Schweiz) entstand. Sie wurde von Susanna Rosati und Regula Straumann gegründet.

Theater SEM bietet Migrantinnen der ersten und zweiten Generation sowie Schweizerinnen eine künstlerische Plattform zur Realisierung von Theaterproduktionen. In ihren Stücken reflektieren die Schauspielerinnen biografische sowie soziale Erfahrungen und Anliegen dadurch, dass sie in einen gesellschaftlichen Kontext gebracht werden.

Theater SEM (kleinstes bedeutungsunterscheidendes Merkmal), der Name der Theatergruppe ist gleichsam Programm, wirft viele Fragen auf und regt zum Nachdenken an: Wer oder was ist ein solches Merkmal? Etwas, das einen Unterschied in der Bedeutung ausmacht? Ein Kleinstes, das nicht der Rede wert ist? Werden zu viele Unterschiede zwischen Menschen herbei geredet und hervorgehoben? Oder bedeutet es, dass immer noch die kleinste Ungleichheit einen Unterschied ausmacht? Und schon ist der Vorhang auf und das Publikum mittendrin.

Theater SEM setzt sich aus einer Kerngruppe von sieben Frauen zusammen, die je nach Produktion und Thematik mit zusätzlichen Frauen erweitert wird.

Theater SEM ermöglicht lustvolle, interkulturelle Begegnungen, indem sich im Publikum die vielfältige Zusammensetzung der Theatergruppe spiegelt.